Besonders bei großen Veranstaltungen wie einer Weltmeisterschaft oder einem Pokalfinale auf Vereinsebene treffen sich tausende Fans, um miteinander für große Stimmung zu sorgen. Nicht selten nehmen die Anhänger einer Nation oder Vereins dabei weite Reisen auf sich, um vor Ort die Mannschaft anfeuern und eine gute Zeit mit Gleichgesinnten verbringen zu können. In der Zukunft könnte dies dank moderner Technik bald nicht mehr nötig sein. In diesem Beitrag blicken wir auf digitale Fan Zones und zeigen, welche Rolle die Blockchain-Technologie dabei spielt!
Lange Auswärtsfahrten, kalte Stehblöcke im Winter: Trotz der vielen positiven Aspekte, die das Fan-Leben mit sich bringt, gibt es auch hier einige Schattenseiten. Viele Fans nehmen die Strapazen gerne auf sich und deuten es als ein Zeichen ihrer Treue. Andere Fans vertreten hingegen die Meinung, dass eine mehrstündige Fahrt zu einem Sportevent im Zeitalter der Digitalisierung als nicht mehr wirklich zeitgemäß erscheint. Die Fanlager sind dabei vor allem zwischen den sogenannten Harcore-Fans und den in der Überzahl befindlichen Normalos gespalten. Während besonders loyale Fans wohl auch noch in den nächsten Jahrzehnten bedingungslos zu jedem Spiel und zu jeder Veranstaltung ihres Teams reisen, sind Normals eher dazu geneigt, die Events zuhause vor dem eigenen Fernseher zu verfolgen.
Es besteht also durchaus ein Interesse daran, das Dasein eines Fans bequemer und vor allem auch digitaler zu gestalten. Moderne Technologien wie die virtuelle Realität spielen den Entscheidungsträgern in die Karten, können das Umdenken jedoch nicht im Alleingang herbeiführen. Ausgefallene und innovative Konzepte sind daher einer der wichtigsten Schlüssel, um große Teile der Fans von digitalen Fan Zones und vergleichbaren Projekten überzeugen zu können. Vor Fanbeuaftragten und Medienexperten liegt damit ein langer und steiniger Weg.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind wir weit entfernt davon, Fankurven tatsächlich vollkommen auf digitaler Ebene organisieren zu können. Einige Projekte haben allerdings schon vor einigen Jahren damit begonnen, den Sport näher in den Fokus der digitalen Welt zu rücken, als es manch einem alt eingeschworenen Fan lieb sein mag. Neben Videospielen wie EA Sports FC und Fantasy-Football-Managern gibt es heutzutage ganz andere Ideen und Konzepte, mit denen der Sport zumindest ein Stück weiter in die digitale Richtung verschoben werden soll.
Eines der besten Beispiele für die aktuelle Entwicklung ist die Plattform “SoRare”. Hierbei handelt es sich um eine Art Mix aus Fußball-Sammelkartenspiel und einem virtuellen Manager. So können Nutzer einzigartige digitale Spielkarten erwerben und mit den entsprechenden Spielern eine in der Theorie möglichst erfolgreiche Mannschaft aufbauen. Abhängig von Faktoren wie der Performance einzelner Spieler können Nutzer im Anschluss mit den Karten handeln und dabei womöglich sogar Gewinne erzielen.
Plattformen wie “SoRare” profitieren häufig von der Technologie der Blockchain. Durch die Vergabe einzigartiger Token ermöglicht sie die genaue Identifizierung digitaler Güter. Kopien können dank der zuordenbaren Identifikationsmerkmale nicht erstellt werden. Hierdurch wird gewährleistet, dass die virtuellen Sammelkarten ähnlich wie ihre realen Vorbilder in der Stückzahl bei Bedarf auf eine festgelegte Anzahl begrenzt sind. Auch bei der Planung vollumfänglicher digitalisierter Fankurven, die künftig als Digital Fan Zones an Popularität gewinnen könnten, spielt die Technologie der Blockchain eine entscheidende Rolle.
Abseits des Sports kommt die Blockchain derzeit vor allem in den folgenden Bereichen zum Einsatz:
Verwaltung von Währung (Insbesondere von Kryptowährungen)
Austausch und Speicherung vertraulicher Daten
Gewährleistung der Einzigartigkeit digitaler Kunstwerke
Medium für digitale Tickets und Eintrittskarten
Im Kontext von digitalen Fanzonen der Zukunft könnte die Blockchain darüber hinaus weitere wichtige Aufgaben übernehmen. Viele der bereits bestehenden Funktionen lassen sich zudem auf direktem Wege in die Welt des Sports übertragen. Wer beispielsweise in der Zukunft einen Fan-Schal mit Motiv zu einem besonderen Ereignis erwerben möchte, kann dies dank der Blockchain sorgenfrei auch auf digitaler Ebene tun. Statt einem echten Schal erhält der Fan dabei ein virtuelles Sammlerstück, welches dank der in der Blockchain hinterlegten Identifikationsmerkmale die Herkunft und Originalität des jeweiligen Stückes sicherstellt.
Obwohl die digitale Welt durchaus einige spannende Argumente zu liefern hat, wird das traditionelle Fan-Leben mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden Jahren uneingeschränkt weitergeführt. Während viele Fans aus der Kategorie der Normalos die moderne Welt des digitalisierten Sports akzeptieren und lieben lernen werden, stirbt die Tradition bei alteingesessenen Fans womöglich erst in den kommenden Jahrzehnten vollständig aus.
Die Entwicklung lässt sich im Grunde anhand praktischer Beispiele wie dem Interesse an digitalem Glücksspiel einschätzen. Schließlich gibt es zwar seit Jahren mit Plattformen wie Mr Bet ausreichend Angebote auf digitaler Ebene, physische Spielhallen finden jedoch noch immer ausreichend Fans, die das nostalgische Spielgefühl vor Ort zu schätzen wissen. Ähnlich wird es Experten zufolge auch bei digitalen Fankurven zu beobachten sein.
Wie bereits erwähnt ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht davon auszugehen, dass wir schon in naher Zukunft ein Fantreffen oder gar eine gesamte Choreographie in der Kurve in virtueller Realität statt der echten Welt austragen werden. Dennoch bringen vor allem Fortschritte in Sachen VR und Blockchain die über viele Jahre so fest verankerten Steine allmählich ins Rollen. Es bleibt in jedem Fall spannend, die Entwicklung in den kommenden Jahren zu verfolgen.