Wer aktuell ein Bauprojekt realisieren möchte, sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Das beginnt bei der Suche nach geeigneten Handwerkern, geht bei den Preisen von Baumaterialien weiter und hört bei Auflagen zum Umweltschutz noch lange nicht auf. Um eine Immobilie preiswert und professionell errichten zu können, ist daher eine gute Planung erforderlich. Dieser Artikel stellt die größten Herausforderungen der Baubranche vor und erklärt, wie diesen begegnet werden kann.
Der Fachkräftemangel macht sich in der Baubranche immer mehr bemerkbar. Die Auftragsbücher der bekannten und etablierten Bauunternehmen, die viel Fachwissen und Erfahrung mitbringen und beispielsweise Epoxidharz kaufen und einsetzen, sind randvoll. Das gilt nicht nur für einige Wochen und Monate, sondern teilweise für mehr als ein Jahr. Nachwuchs kommt immer weniger nach, sodass ein zunehmend überschaubares Angebot einer gigantischen Nachfrage gegenübersteht.
Wer Fachleute für ein zeitnahes Bauprojekt benötigt, muss daher tief in die Tasche greifen. Für besonders lukrative Aufträge stehen bei den einzelnen Firmen noch einige Slots zur Verfügung. Wer allerdings beim Budget haushalten möchte, muss Bauprojekte zwingend langfristig planen. Wer heute schon weiß, was er in anderthalb oder zwei Jahren benötigt, kann geeignete Handwerker finden. Diese sind froh, langfristig Aufträge zu bekommen und über große Zeiträume hinweg zu wissen, dass sie immer genug zu tun haben werden.
Eine weitere Herausforderung bei aktuellen Bauprojekten besteht darin, dass die Baumaterialien aktuell ausgesprochen teuer sind. Das ist insbesondere auf die hohe Inflation zurückzuführen. Daher muss mit einem deutlich höheren Budget als bisher kalkuliert werden, um eine gewünschte Immobilie zu errichten. Viele Bauherren gehen deshalb dazu über, Abstriche bei den Materialien zu machen. So wird beispielsweise weniger oder anderes Holz eingesetzt, um eine Terrasse oder einen anderen Teil des Hauses zu realisieren.
Außerdem ist es nicht mehr ohne weiteres möglich, Smart Homes umzusetzen. Gerade Chips sind momentan schwer zu bekommen und entsprechend teurer. Daher wird die Ausstattung von Immobilien mit digitalen Technologien verschoben oder gänzlich verworfen. Eine Alternative zum Verzicht besteht darin, genau zu vergleichen und sich Zeit zu nehmen, um beispielsweise hochwertigen Beton Cire zu bekommen. So spart man eine Menge Geld und setzt trotzdem ein attraktives und preiswertes Bauprojekt um.
Angesichts eines zunehmenden Klimawandels müssen immer schneller immer drastischere Maßnahmen ergriffen werden, um den Ausstoß von CO2 zu reduzieren. Deswegen entwickelt die Bundesregierung immer wieder neue Konzepte, um Bauprojekte umweltfreundlich zu gestalten. Das geht allerdings häufig mit einem Mehraufwand und zusätzlicher Bürokratie einher. Beides erschwert die Umsetzung von Bauvorhaben erheblich.
Beispielsweise müssen Bauherren ihre Immobilien mit einer modernen und erstklassigen Dämmung ausstatten. So soll verhindert werden, das kostbare Energie verlorengeht. Außerdem gibt es spezielle Förderungen für ökologische Technologien. Beispielsweise wird angestrebt, dass möglichst viele Häuser mit einer eigenen Photovoltaikanlage arbeiten, um ihren Strombedarf autark zu decken. Nicht zuletzt gibt es aktuell große Diskussionen um die Heizungen bei Immobilienprojekten. Hier soll vorgeschrieben werden, dass nur noch ökologische Wärmepumpen und vergleichbare Alternativen zum Einsatz kommen dürfen. All diese Vorgaben haben Einfluss auf die verschiedenen Projekte.
Die EZB hat sich von ihrer Nullzinspolitik verabschiedet. Sie erhöht seit einem Jahr kontinuierlich ihren Leitzins. Das Ziel hierbei ist es, die grassierende Inflation im Euroraum in den Griff zu bekommen und auf einen Wert von 2% zu bringen. Geld hat somit einen deutlich höheren Wert als noch vor einem Jahr und ist entsprechend schwieriger zu bekommen. Das zeigt sich deutlich an den Immobilienkrediten.
Wer heutzutage eine Finanzierung für ein Bauprojekt braucht, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Die Banken und Kreditinstitute müssen keine Strafzinsen mehr zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken, sondern verdienen damit gute Zinsen. Entsprechend ist ihr Interesse daran, Kredite zu vergeben, deutlich geringer. Folglich ist es für angehende Bauherren deutlich schwieriger, einen passenden Kredit zu bekommen. Durch die Verhandlungen verzögern sich Bauvorhaben und die Zinsen machen sie erheblich teurer.
Die unsichere Weltlage erschwert Bauprojekte ebenfalls. So hat der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu wirtschaftlichen Verschiebungen am Weltmarkt geführt. Zahlreiche Lieferketten sind gestört und Waren und Ressourcen können nicht mehr ohne weiteres zu jeder Zieldestination gebracht werden. Die Folge ist, dass Baumaterialien schwerer zu haben und somit teurer sind.
Es lässt sich nur schwer abschätzen, wie sich die Weltlage in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln wird. Immerhin führen auch Schwierigkeiten wie der Klimawandel und das Ansinnen Chinas, zur Weltmacht Nummer eins aufzusteigen, zu großen Schwierigkeiten und deutlichen Veränderungen. Somit lässt sich nur schwer einschätzen, wie die Immobilienbranche in wenigen Monaten oder Jahren aussehen wird.
Gerade in Deutschland ist die hohe Bürokratie ein Hemmnis für den Immobiliensektor. Teilweise dauert es mehrere Jahre, bis man eine benötigte Baugenehmigung erhält. In dieser Zeit kann viel passieren, sodass beispielsweise der ursprüngliche Bauplan und die Finanzierung nicht mehr oder nur noch deutlich teurer genutzt werden können. Das gilt sowohl für kleine, private Bauprojekte als auch für große Bauvorhaben von Konzernen, Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften.
Ein Problem bei dieser Bürokratie ist die fehlende Transparenz. Es ist nur schwer bis gar nicht möglich, sich einen Überblick über die verschiedenen Regeln und Vorgaben zu machen, die in den einzelnen Kommunen, Städten, Ländern und auf Bundesebene gelten. Angehende Bauherren müssen sich mit vielen rechtlichen Besonderheiten auseinandersetzen und können sich nicht ganz auf das eigentliche Bauprojekt fokussieren. Ein Bürokratieabbau würde der Branche daher stark helfen.
Die Baubranche sieht sich mit vielen teils großen Herausforderungen konfrontiert. Meist lässt sich nur schwer abschätzen, wie sich diese in Zukunft entwickeln werden. So ist beispielsweise längst nicht klar, wie der Krieg in der Ukraine ausgeht, ob die EZB die Inflation in den Griff bekommt und wie sich der Klimawandel in den nächsten Jahren entwickelt. Deswegen ist es besonders wichtig, gut zu planen und sich genügend Zeit für die Organisation von Bauvorhaben zu nehmen. So findet man die aktuell besten Lösungen und kann die einzelnen Herausforderungen schrittweise und effizient meistern.