Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Wirtschaft immer mehr. Ob im Immobiliensektor, in der Produktion oder in der Industrie, nachhaltige Kreislaufwirtschaften setzen sich glücklicherweise mehr und mehr durch, sehr zum Vorteil der Umwelt und der noch vorhandenen Ressourcen.
Jahrzehntelang galten die Industriestaaten als Wegwerfgesellschaften. Zwar war Recycling schon lange ein Thema, doch eine moderne Kreislaufwirtschaft besteht nicht mehr nur aus der Wiederverwendung von Abfällen, sondern aus der Vermeidung von Abfällen. So wundert es nicht, dass in der Industrie gebrauchte Blechwalzen oder gebrauchte CNC Bohrwerke verkauft werden, um die Verschwendung von Ressourcen zu verhindern. Gebrauchte Produktionsanlagen und Maschinen sind fast immer noch funktionstüchtig und durch die Weitergabe kann verhindert werden, dass unnötige Neubauten erfolgen.
Häuser, die in den 1950-er Jahren und früher gebaut wurden, sind alles andere als energieeffizient. Sie gelten als Räuber der Ressourcen und oft sind Sanierungs- und Optimierungskosten so hoch, dass sie im alten Zustand belassen werden. Ein Neubau kann große Vorteile mit sich bringen, aber auch Kosten! Entscheidend ist daher, dass ein Haus so gebaut wird, dass die Bewohner es möglichst lange nutzen können. Das schließt eine grundlegende Planung, auch fürs Alter, mit ein. Barrierefreies Bauen gehört zur Nachhaltigkeit ebenso dazu wie Energieeffizienz und Schutz der Ressourcen
Beim Neubau eines nachhaltigen Gebäudes kommt es schon auf die Bauform an. Architektonische Meisterwerke sind beeindruckend, aber wie nachhaltig sind sie? Ein kompakter, einfacher Baukörper ist einfach zu unterhalten und lässt sich leichter Bauchen. Wenn die Außenflächen gering sind, lohnt sich ein größeres Volumen.
Wichtig ist auch die Ausrichtung zur Sonne zu beachten. Durch Sonne kann einerseits Tageslicht und damit Strom gespart werden und andererseits werden eventuelle Solaranlagen optimal bestrahlt. Hinzu kommt, dass die Sonnenwärme Heizkosten spart.
Mit einem nutzungsneutralen Grundriss ist es möglich, dass Bauwerk nachhaltig auszurichten und so verschiedene Bedürfnisse zu decken. Barrierefreiheit ist ein Grundsatz, der bei jedem neuen Haus eine Rolle spielen sollte. Durch die Nutzungsneutralität ist es in allen Lebenslagen möglich, das Gebäude zu nutzen! Je neutraler, desto besser sind die Chancen, dass bei einem Auszug der Hausbauer eine Weiternutzung durch andere Personen möglich ist.
Bei der Baukonstruktion kommt es darauf an, sich für einfache Tragekonstruktionen zu entscheiden, die über eine geringe Spannweite verfügen. Ein wichtiger Gesichtspunkt liegt außerdem auf der Ökobilanz der verwendeten Baustoffe. Haben Bauteile unterschiedliche Lebensdauer, sollten die weniger effizienten und haltbaren Bauteile durch nachhaltige Produkte ersetzt werden.
Entscheidend ist auch die Art der Installationen. Sie sollten jederzeit gut erreichbar sein, so dass Optimierungen und Verbesserungen ohne große bauliche Aufwände möglich sind. Und nicht zuletzt kommt es auch auf die Schadstoffe an, die beim Bauen entstehen. Gebäude mit Asbest sind heute nicht mehr tragbar und im Sinne der Umwelt und des gesunden Wohnens müssen schadstoffarme Baustoffe verwendet werden.
Zwar ist einfaches und effizientes Bauen anfangs oft teurer als der „Billigbau mit unbekannten Rohstoffen“, doch langfristig zahlt sich eine ökologische Bauweise aus.