Viele Menschen denken aktuell darüber nach, die Städte zu verlassen und in ländlichere Gebiete zu ziehen. Das ist oft leichter gesagt als getan. Allein schon die Nähe zur Arbeitsstelle und zur Schule sprechen oftmals dagegen. Der Hauptgrund für den Wunsch nach der Übersiedlung in die Randgebiete und Dörfer ist oftmals der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und Natürlichkeit. Es gab aufgrund der Corona-Pandemie bereits den einen oder anderen Schreckschuss in Form von leeren Supermarktregalen. Das bewegt Großstädter dazu, Krisenvorsorge und Selbstversorgung zu überlegen. Nicht jeder hat einen Garten, in dem man zumindest Obst und Gemüse anbauen oder sich ein paar Hühner halten könnte. Machen auch Sie sich Gedanken darüber, wie Sie sich trotz kleiner Stadtwohnung ein wenig unabhängiger vom Handel machen können? Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, indem Sie von Ihrer Wohnung und Ihrem Balkon Gebrauch machen!
Führen Sie ein Stadtleben, vielleicht noch mit Vollzeit-Berufstätigkeit, sollten Sie zunächst den Zeitfaktor berücksichtigen. Es lassen sich viele Gartenprojekte auf dem Balkon oder auf der Fensterbank verwirklichen, aber all diese Projekte benötigen Zeit. Bedenken Sie, dass Sie in einem stressigen Alltag auch Erholungsphasen benötigen. Nicht für Jedermann ist das Gärtnern die pure Erholung, manche Menschen schalten lieber den Fernseher an, legen die Beine hoch oder betreiben Hobbys wie zum Beispiel das Gaming. Gehören Sie, wie viele Berufstätige, zu dieser Gruppe, sollten Sie vorab ehrlich zu sich selbst sein. Würde Sie es belasten, Tomaten auszugeizen, anstatt den aktuellsten Casino Bonus ohne Einzahlung einzulösen? Oder können Sie sich so organisieren, dass beides klappt? Der Begriff "Arbeit" ist immer ein Stückweit subjektiv. Wer eine Aufgabe als Hobby empfindet, arbeitet in seiner eigenen Wahrnehmung nicht, sondern hat Spaß und verwirklicht sich selbst. Von daher können wir Ihnen den Rat geben, dass Sie nur bei ehrlichem Interesse an der Selbstversorgung damit beginnen. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor, sonst könnten Sie die neuen Pflichten schnell als Last empfinden. Das wäre sehr schade, denn es lassen sich schon mit kleinen Projekten ziemlich große Veränderungen erzielen.
Es ist klar, dass Sie in einer Wohnung keinen Landwirtschaftsbetrieb für die komplette Selbstversorgung aufziehen können. Das ist auch gar nicht das vorrangige Ziel. Stattdessen könnten Sie sich aber ein paar Gemüsesorten und Kräuter heraussuchen, die Sie zu Hause anbauen. Eine sonnige Fensterbank genügt dafür oftmals schon. Viele Kräuter lassen sich nicht nur immer wieder frisch ernten, sondern auch konservieren. Das bringt Ihnen besonders an trüben Tagen einen Extra-Vitaminkick und frischen Geschmack auf den Teller. Sie können Kräuter trocknen, entweder an der Luft oder im Dörrgerät. Eine tolle Idee ist auch das Einfrieren in Eiswürfelformen. Alternativ können Sie sich auch Kräuter-Öle herstellen. Mit Kräutern haben Sie sehr schnell Erfolg und Sie profitieren langfristig davon. Ähnlich einfach ist auch das Anbauen von Tomaten. Hier empfiehlt sich ein Balkon. Entscheiden Sie sich am besten für kleine Kirsch- oder Cocktailtomaten, die schnell reif werden und immer wieder neue Früchte bringen. Ganz großartig und dabei denkbar einfach ist auch der Kartoffelanbau. Dieser funktioniert im Topf, in einem Sack oder auch im Eimer. Zusammenfassend kann man dazu sagen, dass sich schon mit kleinerem Aufwand einiges erreichen lässt. Einfach sich nur für eine gewisse Auswahl an Lieblingskräutern und Gemüsesorten entscheiden und schon bald können Sie diese Punkte von Ihrem Supermarkt-Einkaufszettel streichen.
Finden Sie Gefallen an der Gartenarbeit und verfügen über ausreichend Zeit, könnten Sie Ihr Selbstversorger-Projekt auch noch deutlich erweitern. Ein Mini-Balkon lässt sich sehr clever ausnutzen. Vertikales Gärtnern ist hier ein ganz wichtiges Stichwort! Was an Grundfläche auf dem Boden fehlt, machen Sie durch die vertikalen Flächen wieder wett und nutzen durch geschicktes Aufhängen der Pflanzbehälter jeden Quadratzentimeter. Denken Sie bitte daran, dass noch Sitzgelegenheiten auf den Balkon passen sollten. Ansonsten werden Sie staunen, wie viel Sie anpflanzen können, wenn Sie ein wenig geschickt planen. Beginnen Sie am besten mit einer Zeichnung, die Sie anfertigen. Nehmen Sie sich die Hochbeete und Pflanzkübel, aber auch die Wandflächen vor. Steht der Plan, geht es an die Umsetzung. Das könnte ein tolles Wochenend-Projekt für die ganze Familie werden! Apropos Hochbeete: Vergessen Sie bitte nicht, dass in ein Hochbeet erhebliche Mengen an Erde passen. Diese müssen erst einmal getragen und verteilt werden. Planen Sie also lieber etwas kleiner oder organisieren Sie sich starke Helfer, bevor Sie mit einem kaputten Rücken enden.
Viele Naturverbundene kommen auch auf die Idee, ein paar Hühner auf dem Balkon zu halten. Diese Option besteht tatsächlich, da diese Art der Tierhaltung nicht genehmigungspflichtig zu sein scheint. Ob es allerdings artgerecht ist, darüber streitet man sich. Sicherlich führt eine Legehenne, die einen Balkon zur Verfügung hat, ein besseres Leben als ihre Kolleginnen in der industriellen Haltung. Das Optimum ist dennoch weit entfernt und es kann leicht Ärger mit den Nachbarn geben. Für die Hühnerhaltung gilt in Deutschland zumindest eine Impfpflicht. Sollten Sie die Anschaffung von Hühnern in Erwägung ziehen, raten wir zur vorherigen Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Veterinäramt, um alle Fragen rechtsverbindlich zu klären. Der Arbeitsaufwand ist außerdem weitaus höher, als wenn Sie einen Bauernhof besäßen, auf dem sich die Tiere tummeln können, solange keine Stallpflicht aufgrund der Vogelgrippe-Gefahr ausgesprochen wird. Der Trend geht inzwischen auch zur vermeintlich einfacheren Wachtelhaltung. Hier ist das Hauptproblem in der starken Geruchsbelästigung zu suchen. Die Tiere beziehungsweise deren Ausscheidungen riechen sehr streng und Sie müssten sehr viel Zeit in die Hygiene investieren. Sollten Sie sich für die Selbstversorgung durch Tierhaltung interessieren, belesen Sie sich bitte vorab gründlich.
Kleine Selbstversorger-Projekte sind für jeden Menschen realisierbar, der mindestens eine Fensterbank oder einen Balkon besitzt. Oft beginnt man klein, beispielsweise mit ein paar Lieblingskräutern. Dadurch ergeben sich wiederum neue Ideen und Erweiterungen der Naturprojekte. Man denke da nur an das Düngen der selbstgezogenen Pflanzen, das schnell zur Idee eines Bokashi-Eimers oder einer Wurmkiste führt. Wenn Sie klein anfangen, können Sie sich an einigen Gemüsesorten in nahezu Bio-Qualität erfreuen, dessen Anbau Ihnen Entspannung und Freude bringen kann. Zwar ist das noch weit entfernt von einer kompletten Selbstversorgung, aber jeder kleine Schritt zählt!