Es war einer der Väter der USA, Benjamin Franklin, der sagte „dreimal umziehen ist so schlimm wie einmal abbrennen“. Sicherlich etwas übertrieben, aber im Kern durchaus wahr: Sein gesamtes Leben in Kisten und Kartons verpacken und verlagern, ist nichts, was sonderlich viele Menschen gerne machen – so schön das Gefühl auch ist, in einer neuen Mietwohnung oder seinem eigenen Zuhause anzukommen.
Allerdings hängt Ihr Stresslevel auch zum großen Teil davon ab, wie Sie persönlich den Wohnortswechsel vorbereiten und angehen. Auf den folgenden Zeilen verraten wir Ihnen deshalb Tipps, die Ihren Umzug möglichst nervenschonend machen.
Hier zwei Dutzend gebrauchte Umzugskartons; dort einige Gemüsekisten vom Supermarkt; der Karton der brandneuen Waschmaschine, die schon im neuen Zuhause steht, verspricht auch viel Stauraum.
Derart handeln viele Umzugswillige: Sie ziehen alles als Umzugskarton heran, was aus Pappe besteht und wenig bis möglichst nichts kostet. Unser Tipp, machen Sie das besser nicht nach:
Beim Umzug gibt es viele Möglichkeiten, um Geld zu sparen – die Kartons sollten Sie davon jedoch ausklammern. Kaufen Sie nur als solche deklarierte Umzugskartons. Und diese nur als Neuware. Halten sie sich für die Menge an die etablierten Faustregeln (20 bis 25 Kartons pro Erwachsenem und Teenager, 10 pro Kind), aber nehmen Sie etwas mehr – leere Kartons bekommen Sie immer gefüllt, wohingegen es unsagbar stressig wird, den verbliebenen Hausstand in zu wenigen Kartons unterzubringen.
Tipp: Mitunter können Sie beim Wertstoffhof große Mengen Altpapier für ganz kleines Geld oder sogar kostenlos erhalten – in jedem Fall wesentlich günstiger als dediziertes Packpapier.
Wer als Single von einem WG-Zimmer in eine eigene Wohnung zieht, dem genügen dabei die helfenden Hände seiner Freunde und Familienmitglieder. Doch schon, wenn Sie als Paar umziehen, erst recht als Familie, gerät diese weitere sparsame Vorgehensweise an ihre Grenzen:
Alles in allem ist es deshalb zwar etwas teurer, aber wesentlich schonender für Ihre Nerven und Ihr Mobiliar, wenn Sie auf Profis setzen. Achten Sie dabei am besten auf einen Festpreis. Früher wurde dieses Abrechnungsverfahren vornehmlich nur in Großstädten offeriert; mittlerweile gibt es den Festpreis-Umzug auch in Siegen und ähnlichen kleineren Städten. Für Sie hat dieses Verfahren den Vorteil, dass sie einerseits alle Kosten schon im Vorfeld kennen und andererseits alle finanziellen Risiken beim Umzugsunternehmen liegen.
Rein rechnerisch haben Sie für den Umzug mindestens drei Monate Zeit – so lange beträgt die mieterseitige Kündigungsfrist für die alte Wohnung. Diese Zeit sollten Sie sich auch nehmen. Denn wenn sie nur jeden Feierabend, jedes Wochenende ein kleines bisschen räumen, wird es später umso weniger anstrengend.
Ihre Umzugsvorbereitung sollte deshalb damit beginnen, dass Sie großzügig diejenigen Dinge „ausmisten“, für die es keine Verwendung mehr gibt. Je früher Sie damit beginnen, desto größer ist nämlich die Chance, dabei den einen oder anderen Euro zu machen, als später, mit Zeitdruck, verschenken oder gar wegwerfen zu müssen. So können Sie vorgehen:
Lange bevor der Umzug wirklich akut wird, dürften Sie auf diese Weise Überzähliges bereits losgeworden sein – und haben immer noch genügend Zeit, Sperrmüll anzumelden oder zum Wertstoffhof zu fahren.
Zollstock und Maßband gehören zu den wichtigsten Werkzeugen von Umzugswilligen. Schließlich muss zigfach geprüft werden, ob das Alte auch in das Neue passt. Allerdings sind Messfehler bei der reinen Menge an Zahlen unheimlich schnell passiert. Und mitten im Umzug festzustellen, dass der eigentlich „passend“ eingemessene Schrank tatsächlich einige Millimeter zu breit ist und nicht in den Raum passt, treibt Ihr Stresslevel enorm in die Höhe.
Hier eine weitere Investition, die Ihr Blutdruck Ihnen danken wird: Kaufen Sie sich im Baumarkt ein laserbasiertes Distanzmesssystem – hochwertige Exemplare kosten nicht mehr als 150 Euro. Diese Geräte brauchen nur ein paar Knopfdrücke. Den Rest übernehmen Laser und Prozessoren. Sie sorgen dafür, dass Räume millimetergenau ausgemessen werden.
Natürlich ziehen auch Ihre kleinen und tierischen Mitbewohner um. Zumindest jedoch am „großen Tag“ haben sie meistens die Eigenschaft, alles zu verkomplizieren – und sei es nur deshalb, weil sie aus Neugierde überall „mittendrin, statt nur dabei“ sein möchten.
Sie tun deshalb gut daran, Nachwuchs unterhalb des Teenager-Alters sowie Bello, Miez und Co. während des Umzugs bei Bekannten unterzubringen – solchen, zu denen Ihre Familienmitglieder bereits einen guten Bezug haben, sich also dort wohlfühlen.
Vielleicht werden Ihre Kids verstimmt sein, dass sie den großen Tag nicht live miterleben dürfen. Für den Nachwuchs, Sie selbst und alle Beteiligten ist diese Lösung jedoch die entspannteste.
Ihr Verlobungsring, der Meisterbrief des Urgroßvaters, das allerliebste Stofftier Ihres Sohnemannes – es gibt in jedem Haushalt zahllose Dinge, die einen hohen materiellen oder ideellen Wert haben, manchmal auch beides gemeinsam.
Wenn Sie mit einem Umzugsunternehmen arbeiten, können Sie diese Dinge eigentlich getrost ebenso den Profis anvertrauen wie Kaffeemaschine und Wohnzimmercouch. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass dennoch das eine oder andere Stück in der neuen Wohnung schnell für gewisse Zeit zum Vermissten erklärt wird – mit entsprechend unguten Gefühlen in der Magengrube, bis es wiederauftaucht.
Besorgen Sie sich deshalb eine große, verschließbare Kiste, die sich optisch klar von den restlichen Umzugskartons unterscheidet. Einige Tage vor dem Umzug verpacken Sie all die wirklich wichtigen Wertgegenstände eigenhändig und stecken Sie nur dort hinein. Transportieren Sie sie auch selbst. So ist gewährleistet, dass es im neuen Heim keine hektischen Suchaktionen gibt, sondern sich so schnell wie möglich das gute Gefühl einstellt, in einem neuen Zuhause angekommen zu sein.