Die Nebenkosten sind immer wieder ein Streitpunkt zwischen Mieter und Vermieter, denn nach den Zahlen des Deutschen Mieterbundes ist fast jede zweite Abrechnung der Nebenkosten falsch. Daher sollte jeder Mieter seine Nebenkostenabrechnung genau prüfen, da Wohnen in Deutschland ohnehin nicht unbedingt günstig ist und niemand mehr zahlen möchte, als nötig ist.
Selbst die Kaltmieten sind, zumindest in den Ballungsräumen, teilweise fast nicht mehr erschwinglich. Diese Kosten übersteigen oftmals das Budget von Normalverdienern, die dann ihre Mietkosten nur gerade so bestreiten können. Kommen dann noch immens hohen Nebenkosten hinzu, müssen Betroffene nicht selten ihren Lebensstandard einschränken, um vernünftig wohnen zu können. In vielen Haushalten muss bereits annähernd die Hälfte des Einkommens für Miete und Nebenkosten aufgewendet werden und für viele Menschen ist bezahlbarer Mietraum oftmals schwer zu finden. Immer mehr Luxuswohnungen werden gebaut und Mietraum für Gering- oder Mittelverdiener fällt weg. Ebenso sitzen viele Menschen im Winter mit Decken in ihren Wohnungen und haben die Heizung nur auf niedrigster Stufe, um die hohen Heizkosten in Grenzen zu halten. Ein überhöhter Anstieg der Nebenkostenabrechnung zwingt Familien manchmal sogar dazu, sich eine andere Wohnung zu suchen, weil sie die Kosten nicht mehr tragen können.
Mieter zahlen in Deutschland etwa 2,20 Euro Betriebskosten pro Quadratmeter. Werden alle Posten hinzugezählt, kann es durchaus sein, dass diese Nebenkosten sich bis auf 2,90 Euro pro Quadratmeter erhöhen können. Hierzu zählen dann Strom, Gas, Wasser, Müllabfuhr wie auch die Reinigung des Treppenhauses und alles, was an Nebenkosten anfällt. Der Vermieter kann beispielsweise auch Auslagen für den Aufzug, die Grundsteuer, Gartenpflege und Beleuchtung zusätzlich berechnen, was die Nebenkosten nochmals steigen lässt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine Familie mit einer 100 Quadratmeter großen Wohnung knapp 3.500 Euro im Jahr an Nebenkosten zu zahlen hat. Um zu überprüfen, welche Nebenkosten angemessen sind, können sich Mieter beispielsweise den Betriebskostenspiegel des DMB (Deutschen Mieterbundes) anschauen und die dort angegebenen Kosten mit der eigenen Abrechnung vergleichen.
Nicht umlegbare Mietnebenkosten werden gerne trotzdem in Rechnung gestellt. Daher sollte jede Nebenkostenabrechnung genau geprüft werden. Folgende Kosten dürfen nicht in der Abrechnung erscheinen:
Wenn man sich bei der Nebenkostenabrechnung unsicher ist, kann man diese prüfen lassen, um so ungerechtfertigt umgelegte Kosten und andere Fehler aufzudecken. Insbesondere diejenigen, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr zahlen müssen, sollten auf jeden Fall eine Prüfung veranlassen. Grundsätzlich muss allerdings im Mietvertrag geregelt sein, welche Nebenkosten der Vermieter seinen Mietern überhaupt in Rechnung stellen darf. Die Betriebskostenverordnung, auf die in diesem Zusammenhang meist verwiesen wird, gibt hier einen Rahmen vor. Laut Gesetz ist der Vermieter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit verpflichtet und darf daher keine überhöhten Kosten veranschlagen. Jedoch muss er nicht unbedingt die günstigste Variante wählen. Er kann auch beispielsweise eine etwas teurere, aber dafür zuverlässige Reinigungsfirma für die Treppenhausreinigung beauftragen.
Durch die Prüfung der Nebenkostenabrechnung landen immer mehr Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter vor Gericht. In vielen Fällen haben die Vermieter das Nachsehen. Trotzdem sollte der Mietvertrag genau darauf hin geprüft werden, welche Nebenkosten darin enthalten sind. Auch die verschiedenen Klauseln, die im Mietvertrag aufgeführt sind, sollten genau unter die Lupe genommen werden, bevor der Mieter einen Prozess riskiert.