Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital - Chancen und Risiken
Im Jahr 2007 sorgten riskante Eigenheimfinanzierungen in den USA für den Beginn der Weltwirtschaftskrise. Doch auch heute ist die Finanzierung ohne Eigenkapital beim Kauf einer Immobilie auf dem Vormarsch. Niedrigzinsen machen es möglich.
Bau- und Erwerbskosten vollständig finanzieren
Werden die Bau- und Erwerbskosten bei Eigenheimen vollständig durch die Bank finanziert, spricht man von einer 100%-Finanzierung oder einer Vollfinanzierung. Diese galt schon immer als besonders riskant, wird aber jetzt durch das anhaltend niedrige Zinsniveau immer beliebter.
Schließlich sinken durch niedrige Zinsen auch die monatlichen Kreditraten, sodass die Kreditsumme deutlich höher aufgenommen werden kann. Mussten Kreditnehmer bei einer anfänglichen Tilgung von einem Prozent für ein Darlehen von 200.000 Euro im Jahr 2009 noch gut 920 Euro monatlich investieren, sinken die Kreditkosten heute bei Zinsen von zwei Prozent auf nur noch 500 Euro.
Risiko der Anschlussfinanzierung
Durch die niedrigen Kreditkosten wird die Vollfinanzierung besonders für Familien eine sehr gute Option. Das Risiko einer solchen Immobilienfinanzierung jedoch wird später bei der Anschlussfinanzierung deutlich. Hier werden die Zinsen anhand der aktuellen Marktlage festgelegt und können bei steigenden Kapitalmarktzinsen natürlich ebenfalls angehoben werden.
Hierdurch erhöht sich nicht nur die Zinsbelastung, sondern auch die monatliche Kreditrate, die dann nur noch schwer finanziert werden kann. Eine langfristige Zinsbindung, idealer Weise über die gesamte Darlehenslaufzeit hinweg, kann hier helfen, die Vollfinanzierung abzusichern und die Darlehensrückzahlung zu garantieren.