Heizöl – ein Brennstoff mit Zukunft?
Dank neuer Fördertechniken werden immer neue Ölvorkommen erschlossen. Gleichzeitig stiegen jedoch die Heizölpreise in den letzten Jahren immer weiter an. Mit welcher Preisentwicklung müssen Verbraucher in den nächsten Jahren rechnen, und welche Zukunftsaussichten hat der Brennstoff Heizöl?
Verbraucher die jetzt ihre Heizöltanks füllen, können bares Geld sparen. Denn Heizöl ist momentan so günstig wie seit 2 Jahren nicht mehr. Wer derzeit Heizöl bestellt, erhält ab einer gewissen Abnahmemenge den Liter leichtes Heizöl bereits für 0,80€ pro Liter. Damit ist die Tankfüllung etwa 12% günstiger als noch vor einem Jahr. Gründe für die derzeitige Preisentwicklung sind ein starker Euro sowie eine gute weltweite Versorgungslage mit Öl.
Doch ist dies wirklich eine Trendwende der Preisentwicklung bei Heizöl? Können Verbraucher in den nächsten Jahren tatsächlich mit moderaten oder sogar günstigeren Heizölpreisen rechnen? Hier sind sich die Experten uneinig. Glaubt man der Ölindustrie, ist auch in den nächsten Jahrzehnten eine nachhaltige Versorgung der Wirtschaft mit bezahlbarem Öl sichergestellt. Die Mineralölindustrie argumentiert hierbei mit erheblichen Erdöl-Vorkommen, welche dank neuer Fördertechniken, wie z.B. Fracking erschlossen werden können. So sehen einige Experten den so genannten Peak Oil,(Höhepunkt der globalen Ölförderung) noch lange nicht erreicht.
Einige Energieexperten sehen dagegen das Ende des Erdölzeitalters bereits kommen. So würde die Nachfrage nach Öl in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien haben durch ihre nachhaltig steigende Wirtschaftsleistung einen immer höheren Bedarf an Energie. Wiederum andere Experten halten ein Ende dieses starken Wirtschaftswachstums, und damit eine Abschwächung der Nachfrage nach Öl für möglich.
Eine Preisprognose für Heizöl, welche sich rein am verfügbaren Erdölvorkommen orientiert, greift jedoch zu kurz. So bilden sich Heizölpreise aufgrund einer Vielzahl von Faktoren, von denen die Kosten für die Erschließung der Erdölvorkommen nur einen keinen Teil ausmachen.
Hauptsächliche Faktoren für Preisbildung sind u.a. die aktuelle Versorgungslage in einigen Ländern mit hohem Verbrauch an fossilen Energieträgern wie z.B. die USA. Ebenfalls wichtig sind die Förderquoten der OPEC-Länder. Hinzu kommen weitere Preisfaktoren, wie z.B. das Kursverhältnis von Euro und Dollar. Dieses wirkt sich insbesondere in Ländern aus, welche Heizöl größtenteils importieren. So werden in Deutschland nur etwa 3% des Erdölbedarfs im eigenen Land gefördert, der Rest muss aus dem Ausland bezogen werden. Fällt der Eurokurs im Verhältnis zum Dollar, wird Heizöl für deutsche Verbraucher teurer.
Weitere nicht zu unterschätzende Faktoren ist die politische Lage in bestimmten Ländern. So waren rund um die Syrienkrise im September 2013 am Heizölmarkt erhebliche Preissprünge zu beobachten. Nachdem sich in der Syrienkrise eine politische Lösung abzeichnete, sackte der Heizölpreis in Deutschland gleich mehrere Cent ab.
Entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Heizölpreise wird sein, wie hoch die weltweite Nachfrage nach Ölerzeugnissen zukünftig sein wird, und wie gut eine Abdeckung des Bedarfs durch moderne Fördertechniken tatsächlich gelingt. Nicht zu unterschätzen sind jedoch bestimmte Preisfaktoren, die im Zusammenhang mit den weltweiten Rohstoff- und Finanzmärkten stehen. Eine sichere Prognose zur Entwicklung der Heizölpreise ist angesichts dieser Vielzahl von Faktoren eher schwierig.
Quellen:
http://www.heizoelpreise24.net/
http://www.br.de/themen/wissen/erdoel-erdgas-zukunft-100.html