Viele Deutsche Mieten statt zu Kaufen
Wohneigentum gilt vielen Statistiken zufolge als einer der größten Wünsche der Deutschen. Dennoch besitzen weniger als die Hälfte aller Deutschen ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung. Damit ist Deutschland in diesem Bereich sogar Schlusslicht in Europa.
Die Gründe sind historisch bedingt
Die geringe Zahl an eigen genutztem Wohnraum hat viele Gründe. Einer dieser Gründe ist die enorme Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges. Im Jahr 1950 beispielsweise fehlten hierzulande mehr als 4,5 Millionen Wohnungen. Doch anstatt die Deutschen zu Wohneigentümern zu machen, unterstützte die Bundesrepublik vielmehr den sozialen Wohnungsbau und förderte so Investitionen in Mietobjekte.
Und viele Deutsche sind nach wie vor als Mieter zufrieden und leben gern in ihrer Mietwohnung. Lediglich die zuletzt stark gestiegenen Mieten in vielen deutschen Ballungsregionen machen Mietern mittlerweile zu schaffen.
Immobilienfinanzierung mit Risiken
Ein weiterer Grund für die eher geringe Zahl an Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern ist die Tatsache, dass eine Immobilienfinanzierung immer auch mit Risiken verbunden ist. Deutsche jedoch sind eher sicherheitsorientiert und verzichten daher auf eine Finanzierung, wenn die Grundlagen wie ein gesichertes Einkommen hierfür nicht gegeben sind.
In vielen anderen Ländern, etwa im Süden Europas, erhalten hingegen auch Menschen mit niedrigem Einkommen eine Immobilienfinanzierung, um ihr Traumhaus erwerben zu können. Diese Praxis jedoch hatte 2007 das Platzen der Immobilienblase in den USA begünstigt und zur Finanz- und Wirtschaftskrise geführt. Mieten kann demnach doch vernünftiger sein als Kaufen.